Trennung von Preis und Struktur – entscheidende Voraussetzung für eine aktuelle Tarifstruktur

Eines der wichtigsten Prinzipien im Tarifwesen ist die Trennung von Preis und Struktur. Werden sie nicht strikte voneinander getrennt, drohen Blockaden und damit eine veraltete Tarifstruktur.

Im ambulanten Pauschalensystem wird dieses Prinzip respektiert: Preis und Struktur werden wie im stationären Bereich bei SwissDRG strikte getrennt. Die neutrale Tariforganisation solutions tarifaires suisses AG baut und entwickelt die Struktur weiter auf der Basis von realen Kosten- und Leistungsdaten. Partikularinteressen der unterschiedlichen Tarifpartner (FMH, H+, santésuisse, Curafutura, MTK) dürfen die Arbeiten nicht beeinflussen.

Im Katalog für das ambulante Pauschalensystem werden die Pauschalen in Form von relativen Kostengewichten bewertet. Das heisst, dass die Tariforganisation in der Tarifstruktur nicht festlegt, mit welchem Betrag eine Pauschale vergütet wird. Der öffentlich zugängliche Datenspiegel enthält jedoch pro Pauschale Eckwerte zu den dahinterliegenden Kosten. Auf dieser Basis verhandeln die Tarifpartner den Preis. Der Preis gibt also den relativen Kostengewichten im Katalog einen konkreten Geldwert in Schweizer Franken.

Gemäss Gesetz müssen die Leistungserbringer ihre Leistungen «wirtschaftlich» erbringen. Somit darf der Tarif die Kosten nur vollständig decken, wenn die Leistung «wirtschaftlich» erbracht worden ist. Dies widerspiegelt sich im Preis.

Die Preisverhandlungen zwischen den Tarifpartnern haben somit zum Ziel, die normative Frage nach der «wirtschaftlichen» Leistungserbringung zu beantworten. Entscheidend ist, dass durch die Trennung von Preis und Struktur sichergestellt wird, dass die Struktur weiterentwickelt werden kann. Die Tariforganisation kann die Struktur auch dann jährlich aktualisieren, wenn sich die Tarifpartner in den Preisverhandlungen nicht einigen können und der Preis festgesetzt werden muss.

Die Aktualität ist im ambulanten Pauschalensystem somit laufend sichergestellt.